So hat’s angefangen
Schon vor längerer Zeit war in unserem gemütlichen Frabertsham der Wunsch geäußert worden, gleich unseren Nachbarorten, einen Trachtenverein zu gründen. .....besonderes Interesse zeigte Ignatz Kefer, welcher es sich nicht nehmen ließ, mit etlichen gleichgesinnten Burschen, eine Versammlung einzuberufen....",
soweit der Vereinschronist zur Gründungsversammlung am 15. Juli 1923.
Der Erste Weltkrieg war erst kurz vorbei. Revolution, Inflation und die Weltwirtschaftskrise zwangen viele junge Leute ihr Glück in Übersee zu versuchen. Der junge Verein verzeichnet, kaum einige Jahre gegründet, schon bald einen herben Mitgliederschwund.
Und trotzdem…
d’Fahn
1930 wurde im Kloster Baumburg eine Fahne anfertigen lassen, welche am 24./25. Mai geweiht wurde. Sie tut bis zum heutigen Tag ihren Dienst
Wie bei den Trachtlern gehen auch die Jahre ad der Fahn nicht spurlos vorüber. Jeweils zu Fronleichnam 1953 und 1980 wurde diese nach aufwendiger Renovierung erneut gesegnet. Im September 1998 dann, wurden die hergerichteten Fahnenbänder durch ein neues Trauerband ergänzt. Dem Fahnenblatt wiederum wurde dann im Oktober 2005 eine erneute Restaurierung mit anschließender Fahnensegnung angedeiht.
d’Vorständ
1923 Ignaz Kefer
1924 – 1964 Ludw. Reiterberger
1965 – 1972 Ignaz Kefer
1973 – 1974 Franz Göls
1975 – 1988 Nikolaus Lengl
1989 – 2003 Franz Mauerer
2004 - Hans Zacherl
d’Ehr
Von der Gründung, bis in die siebziger Jahre, leiteten Ludwig Reiterberger und Ignatz Kefer die Vereinsgeschicke. Beiden wurde 1977 das goldene Gauehrenzeichen des Gauverband 1 verliehen. Hans Kefer erhielt 2006 die Ehrenurkunde und Gaukrügl vom Gauverband 1, für über 25jährige Tätigkeit als Fähnrich. Im Jahr 2008 bekam er dann, wie 30 Jahre vorher sein Vater, das goldene Gauehrenzeichen, für 50 Jahre aktiver Trachtler, verliehen.
d’Festa
Christbaumversteigerungen, Volkstanz und Brauchtumsabende gehörten von Anfang an zu den regelmäßigen Aktivitäten der frabertshamer Trachtler, ebenso der Besuch vieler Trachtenfeste im Umkreis.
Von der Fahnenweihe, im Mai 1930, die „Schneebergler“ Schnaitsee waren damals Pate, sind leider keine Protokollberichte überliefert. Anmeldeformulare und zeitgenössische Presseberichte lassen aber auf ein überaus erfolgreiches Fest schließen.
Mit großem Stolz vermerkte die damalige Schriftführerin die Patenschaft, welche die Fraberthamer 1947 beim den „Auerberglern Altenmarkt“ übernahmen.
Auch noch gut in Erinnerung ist die Patenschaft beim Bruderverein Obing im Jahr 1980 zu deren Fahnenweihe.
Im Auf und Ab der Vereinsgeschichte nimmt das Jahr 1983 einen besonderen Stellenwert ein: Anfang der achtziger Jahre sammelte der junge Vorstand Nik Lengl eine quirlige Schar Jungtrachtler um sich. Der neue Schwung erfasste auch die ältere Generation. Man kennt Frabertsham („da wo’s de Erdbeeren gibt“) Selbstbewusst machte man sich an die Ausrichtung des 60jährigen Gründungsfestes, welches am 12. Juni 1983 stattfand.
Zum 65jährigen dann wurde 1989 ein kleines Festzelt auf dem frabertshamer Bolzplatz aufgestellt. Ein wirtschaftlicher Erfolg wurde dem Verein hiermit zwar nicht zu Teil, der Feierlaune tat dies aber keinen Abbruch.
Franz Mauerer übernahm zwischenzeitlich das Amt des ersten Vorstands.
Für das Jahr 1999 entschloss man sich, zum 75jährigen mit den „d’Grüabinga“ Obing, die ihr 90jähriges Gründungsfest feiern wollten, gemeinsam ein großes Trachtenfest zu feiern. Höhepunkt war hier der Festsonntag am 11.Juni, zu dem etwa 4000 Trachtler nach Obing kamen.
Als einen weiteren Höhepunkt in der jüngsten Vereinsgeschichte darf man das 80jährige Jubiläum, welches im September 2003 abgehalten worden ist, bezeichnen. Die Maschinenhalle vom Lengl in Irlham wurde als Festhalle eingerichtet, und drei Tage feierten die Trachtler mit der ganzen Gemeinde und vielen Nachbarvereinen ein zünftiges Fest.
Seit dem Jahr 2004 leitet nun Hans Zacherl den Verein.
d’Junga
Auch ein Traditionsverein muss, will er über die Zeiten bestehen, den Veränderungen in der Gesellschaft Rechnung tragen. So nimmt die Jugendarbeit in den Vereinen einen erheblich höheren Stellenwert ein, als dies in früheren Jahren der Fall war.
Anfang der 1960er Jahre probten die Buam (Dirndl waren damals nicht dabei) noch nach dem Sonntagsgottesdienst auf dem Heuboden vom Wölkhamer, der dazu das Bandonion spielte. Der frabertshamer Postsaal bzw. das Nebenzimmer vom Gasthof Hingerl dienten ebenfalls als Probenraum, bis dann ab 1996 die jungen frabertshamer Trachtler gemeinsam mit dem obinger Trachtnnachwuchs in deren Vereinsheim zum Proben zusammen kamen.
Wie richtig diese Entscheidung damals war, sollte sich alsbald (nicht nur durch die zunehmend besseren Ergebnisse beim Preisplattn und –drahn) erweisen. Die nun gemeinsam auftretende Jugendgruppe erhielt einen ungeahnten Zulauf, so dass es nötig wurde, um eine vernünftige Probengestaltung zu gewähr-leisten die Gruppe in eine Kinder- und Jugendgruppe aufzuteilen. Die freundschaftliche Beziehung zwischen den Vereinen möchte man nicht mehr missen.
Die vom Trachtenverband und Gauverband angebotenen Bildungsmaßnahmen zur qualifizierten Jugendarbeit wurden und werden rege genutzt.
d’Oidn
Auf ihre Jugend zurück besonnen haben sich einige in die Jahre gekommen „Buam“. Nach annähernd dreißig Jahren plattlerische Abstinenz wollten sie es noch mal wissen und frischten ihre Kenntnisse im Schuhplatteln auf. Die Kurze, Schuhe und Hut wurden wieder hervor geholt, beziehungsweise neu angeschafft, und schon konnte es losgehen. Nach nur wenigen Plattlerproben war klar: man kann’s immer noch.
„Und auch wenn’s im Kreiz a weng zwickt, die Gaudi is’ allemal wert“.
Und sehen lassen kann man sich auch.
s’Theater
Schon in den 1930er Jahren wurde im Trachtenverein Frabertsham Theater gespielt. Damals nur kurze Einakter und Sketche zur Christbaumversteigerung. Diese unter Federführung vom Reiterberger Ludwig, der als Hochzeitslader hier einiges an Erfahrung hatte. Um 1948 wurde dann eine Theaterbühne für den Postsaal gebaut, dessen Podium diente dann auch noch als Tanzbühne beim Sommernachtsfest.
Mit Volksstückeln und Komödien erfreute man bald immer mehr Zuschauer.
Nach einer 10jährigen Spielpause scharte sich 1980 um den unvergessenen Schorsch Maier eine neue Spielertruppe, und zog wieder viele Theaterfreunde nach Frabertsham. Und das gleich derart, dass der kleine Postsaal die Besucher schier nicht mehr zu fassen vermochte. Kulissen und Podium konnten, nicht zuletzt auch durch großzügige Holzspenden, erneuert werden.
1999 führte dann die Insolvenz des damaligen Besitzers des Gasthofes zu einer siebenjährigen Zwangspause der Theaterer.
2005 fand sich dann für den Gasthof zur Post ein neuer Wirt - eine neue Spielertruppe formierte sich und knüpfte so an die alten Erfolge an.
d‘Theaterstückl
03/48 da Gmoalump
05/48 s’Preistüchl
11/48 da Schmuggler u. sei Sohn
02/49 das letzte Schwärzen
10/49 s’Lenerl vom Königsee
05/50 der Kreuzhofbauer
08/50 s’Preisliad
04/51 da Krach um d’Lederhosen
03/52 der Bettlbua
12/52 Wildschütz v. Bayrisch-Zell
12/53 der bucklige Geiger
04/54 betrogene Herzen
12/55 Stille Nacht, Heilige Nacht
03/57 - (vom Löw Schorsch)
12/58 der Fischer vom Taubensee
04/62 Leitenmüller u. s. Wichtel
04/64 s’Früchterl vom Lerchenhof
12/64 das Brautwerbertrio
04/65 späte Heimkehr
04/66 der scheinheilige Florian
03/67 s’Abendglöckerl
12/68 die drei Eisbären
04/69 s’Glück vom Seehof
03/70 no amoi a Lausbua sei
04/71 d’Welt geht unter
12/81 die Gaudi im Heu
04/82 Opa will heiraten
12/82 die Liebesbeichte
04/83 da dalkerte Bua
12/83 der Susi ihr Gspusi
12/84 die pfiffige Urschl
04/85 die Wallfahrt
11/85 s’Dirndl von der Au
12/86 Herz ist Trumpf
02/88 weil mia zwoa Spezi han
12/88 das vierblättrige Kleeblatt
12/89 Heiratswirbel am Lindhof
12/90 Stammhalter gesucht
12/91 der Kohlrabiapostel
12/94 der Weiberfeind
12/95 das Heiratsgenie
12/96 die Feuerwehrsitzung
12/97 die Ledigensteuer
12/98 das Edelweiß
02/06 da Krach um d’Lederhosen
02/07 der Maskera
02/08 die verhexteHex
02/09 s’Dirndl von der Au
02/10 der Rauberpfaff
02/12 der Bayrische Protectulus
d’Musi
Neben Theater, Tanzen und Plattln, spielt die Volksmusik schon immer eine bedeutende Rolle im Vereinsleben des Trachtenverein Albertaich - Frabertsham. Mit Bandonion, Steirischer, Akkordeon, Hackbrett, Flöten und Zitter, sorgten Stubenmusi, Tanzlmusik Zacherlmusi, sowie Männer- und Dirndldreigesang, bei so manchem Vereinsabend, Hoagart oder am Stammtisch, für Kurzweil. Aber auch mal für Besinnlichkeit beim Hochamt.
Der Albertaicher Kinderchor, ist der jüngste Spross des Vereins. Bis zu 20 Kinder, spielen und singen, unter Leitung von Martina Mauerer, zusammen, und finden über die Gemeindegrenzen hinaus Beachtung.
Die Albertaicher Dirndln, die Zwieve-Musi und jüngst Hoiwe-Elfe-Musi, Troatkostn-Musi und Salzbüchsl-Musi gingen aus dieser Keimzelle hervor und haben sich in der heimischen Volksmusikszene etabliert. Das Drei-Königs-Singen, Benefizveranstaltung zu Gunsten der Bürgerhilfe Traunstein, ist mittlerweile schon liebgewordene Tradition.
s’Kreuz
In den 1960er Jahren von der Herbergsfamilie Hamberger-Rosenberger gestiftet, 1986 und 2012 renoviert, zum Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Mitglieder.